Strategische Professurenplanung

Heute erfolgt die Professurenplanung der UZH weitgehend Bottom-up durch die Institute im Dialog mit der jeweiligen Fakultätsleitung. Im Strategie- und Entwicklungsgespräch wird sie der Universitätsleitung vorgestellt und im Rahmen des Entwicklungs- und Finanzplans verabschiedet. Diese Planung ist jedoch bisher kaum aktiv auf die Strategie der UZH und auf die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen der Universitätsleitung ausgerichtet und teils von «Nachbesetzungsautomatismen» geprägt.

Im Rahmen des Projekts «Strategische Professurenplanung» (SPP) sollen die Prozessschritte, die vor der Etablierung der Berufungskommission erfolgen, weiterentwickelt werden. Bewusst einbezogen werden dabei die «Zukunftsthemen» in Wissenschaft und Lehre, die über die Perspektiven der Institute und Fakultäten hinausgreifen. Daneben sollen auch die Exzellenz von Forschung und Lehre und gesellschaftspolitische Anliegen wie eine ausgeglichene Geschlechterverteilung, bessere Diversity, Nachwuchsförderung und Internationalisierung Berücksichtigung finden. Entsprechend muss ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Bottom-up-Prozessen in den Instituten und Fakultäten und Top-down-Vorgaben der Universitätsleitung gefunden werden.
Der Zeitpunkt für ein solches Projekt ist ideal, da bis 2030 mehr als ein Viertel der aktuellen Professorinnen und Professoren emeritiert werden. Dieser «Generationenwechsel» soll auf gesamtuniversitärer Ebene strategisch gestaltet werden.
Darum soll in den nächsten Jahren die strategische Professurenplanung schrittweise weiterentwickelt werden mit dem Ziel,

• die Chancen zur strategischen Gestaltung zu nutzen, die sich aus den Emeritierungen bis 2030 ergeben,
• die Strategischen Grundsätze, die Schwerpunktsetzungen der UL und die entstehende UZH-Strategie ebenso zu berücksichtigen wie die fakultären Strategien,
• agil und flexibel auf Belastungssituationen und Trends zu reagieren,
• das fachliche Know-how und die fachlichen Traditionen angemessen zu berücksichtigen,
• und damit die Basis zur Berufung exzellenter Professorinnen und Professoren zu legen.

Im Rahmen des Projekts sollen ausgewählte Elemente einer künftigen Professurenplanung im Sinne von Pilotprojekten umgesetzt und erprobt werden.
Konkret sind dies:

• Entwicklung und Durchführung eines Zukunfts-Workshops in einem strategisch für die UZH wichtigen Themenfeld.
• Unterstützung eines Strategie-Prozesses auf Ebene Fakultät als Grundlage für die Abstimmung der anstehenden Lehrstuhlplanungen.
• Durchführung eines Strategie- und Entwicklungsgespräches zur Diskussion und Herausforderung der jeweiligen fakultären Professurenplanung.
• Bereitstellung von Kennzahlen zur Unterstützung der Professurenplanung.
• Schaffung von Anreizen für eine verbesserte Gender Balance bei Neubesetzungen von Professuren. Damit werden die bestehenden Vorgaben und Aktivitäten zur Förderung von Equity und Diversity ergänzt.

Juli 2024 bis August 2025

Steuerungsausschuss:

Universitätsleitung und Dekaninnen/Dekane

Projektleitung:

Adrian Scheidegger, Prorektorat Professuren und wissenschaftliche Information